Das Haus zum Rechberg öffnet am kommenden 7. September seine Türen für die Lange Nacht der Zürcher Museen. Wo heute der Regierungsrat seine Gäste empfängt und sich Kantonsratsmitglieder zu Sitzungen treffen, standen früher kostbare Seidenstoffe im Mittelpunkt. Viel Abwechslung bietet in der Museumsnacht auch das Alterthümer-Magazin unter dem Motto «Zürich retour. Bahnhöfe, Bauteile und ihre Geschichte».
Das Haus zum Rechberg ist weit mehr als ein barockes Juwel mit einem der schönsten Gärten des Kantons – es hat eine seidene Seele. Das prächtige Palais wurde zwischen 1758 und 1770 im Auftrag der erfolgreichen Textilunternehmerin Anna Werdmüller-Oeri erbaut. Von ihrem kombinierten Wohn- und Geschäftshaus aus lenkte sie ihren Seidenverlag und nahm Anteil am gesellschaftlichen Leben der Stadt. Wer anlässlich der Langen Nacht der Zürcher Museen den Rechberg besucht, taucht ein in die faszinierende Geschichte Zürichs als Seidenstadt. Auf einem Rundgang durch das Gebäude lässt sich erfahren, welche Rolle die Textilindustrie für den Kanton spielte. Mitarbeitende der Staatskanzlei, der Parlamentsdienste sowie Historikerinnen und Historiker der Zürcherischen Seidenindustrie Gesellschaft gewähren spannende Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des Rechbergs.
Alterthümer-Magazin: Zürcher Bahnhöfe neu entdecken
Das Alterthümer-Magazin, die Sammlung der Zürcher Denkmalpflegen, eröffnet seine neue Jahresausstellung jeweils traditionell an der Langen Nacht der Zürcher Museen. Unter dem Motto «Zürich retour. Bahnhöfe, Bauteile und ihre Geschichten» wird dazu eingeladen, die denkmalgeschützten Bahnhofsbauten der Stadt Zürich neu zu entdecken. Jede Station hat ihre eigenen Geschichten, die anhand originaler Bauteile und Ausstattungselementen erzählt wird. Zu bestaunen gibt es zum Beispiel die filigranen Perrondächer und die imposante Gepäckwaage aus dem Bahnhof Enge oder hölzerne Toilettensitze und Münzdrehscheiben vom Bahnhof Wiedikon sowie längst verloren geglaubte Fahrpläne aus dem Jahr 1939. Die Ausstellung zeigt zudem, wie diese Bahnhöfe nicht nur als Kathedralen des Schienenverkehrs fungierten, sondern auch Auswirkungen auf das Leben und die Bautätigkeit in der Stadt Zürich hatten.
Daneben bieten die städtische und die kantonale Denkmalpflege Zürich ein buntes Rahmenprogramm für Jung und Alt: Erwachsene erleben, wie aus Gips und handwerklichem Geschick fantastische Wand- und Deckendekorationen entstehen, und Kinder von 5 bis 12 basteln ein historisches Bahnspiel. Auf Führungen erfährt man mehr darüber, was den Zürcher ÖV mit der Archäologie verbindet und was bei Ausgrabungen in Bahnhofsnähe zum Vorschein kommt. Die Garagenbar lockt zudem mit antikem Mobiliar, regionalen Getränken, einem DJ und dem legendären Mitternachtsquiz zur Geisterstunde.
pd
Das Alterthümer-Magazin (Sihlamtstrasse 4) und das Haus zum Rechberg (Hirschengraben 40) sind am Samstag, 7. September 2024, von 18 bis 01 Uhr geöffnet.