«Wir wollen und müssen wachsen»

    Die Kommunikations-App für Mitarbeitende ermöglicht den Zugang zum Firmenintranet auf dem Smartphone. Die Firma Beekeeper AG gewinnt nicht nur Preis um Preis, sondern auch immer mehr Kunden auf der ganzen Welt. Der Software-Entwickler mit Hauptsitz in Zürich ist auf Erfolgskurs- und baut seine Expansion ständig aus.

    (Bild: zVg) CEO Cristian Grossmann: «Etliche Firmen auf der ganzen Welt mussten ihre Mitarbeiter-Kommunikation innerhalb kürzester Zeit digitalisieren und setzen auf die Kommunikations-App Beekeeper.»

    Die Beekeeper AG gehört zu den Beschleunigern der Digitalisierung. Die Pandemie hat dem Unternehmen noch mehr Aufwind verliehen, so dass es – währenddessen die Welt im ersten Lockdown praktisch stillstand – seine Expansion noch weiter ausgebaute. Das KMU mit Hauptsitz in Zürich trifft mit seinen digitalen Produkten voll den Nerv der Zeit. Seine Kommunikations-App ist ein praxisnahes und handliches Tool, um schnell und effizient zu kommunizieren und operative Prozesse zu verbessern. Gerade in der aktuellen Situation der Pandemie ist dieses wertvolle und sinnvolle Instrument bei den KMU und Unternehmen sehr gefragt– sei es in der Produktion, im Einzelhandel, im Gesundheitswesen oder in der Baubranche (vgl Kasten). «Etliche Firmen auf der ganzen Welt mussten ihre Mitarbeiter-Kommunikation innerhalb kürzester Zeit digitalisieren und setzen auf die Kommunikations-App Beekeeper», freut sich CEO Cristian Grossmann.

    Der Werdegang von Beekeeper ist beeindruckend: Die beiden ETH-Absolventen Flavio Pfaffhauser und Cristian Grossmann gründeten 2012 Beekeeper. Beide waren von der Möglichkeit fasziniert, Menschen mithilfe von Technologie zu verbinden. Deshalb kreierten sie Spocal, ein soziales Netzwerk für Studenten. Die Nutzer waren so begeistert von der intuitiven Handhabung der Plattform, dass sie auch ihre alltägliche Kommunikation darüber abwickelten. Bald wurde Spocal deshalb zum aktivsten Studentennetzwerk Zürichs. «Die hohe Aktivität der Nutzer sprach sich rum, weshalb wir von Unternehmen kontaktiert wurden, die Interesse daran hatten, die Plattform ihren Ansprüchen gemäss auszubauen, um so operative interne Prozesse zu beschleunigen», so Grossmann. «Uns wurde bewusst, dass es trotz vielen Lösungen auf dem Markt an qualitativen und motivierenden Tools für die interne Kommunikation fehlt. Gerade für die Kommunikation über geografisch getrennte Standorte hinweg oder mit Mitarbeitern ohne PC-Arbeitsplatz war die Auswahl an Möglichkeiten beschränkt. Inzwischen beschäftigt Beekeeper rund 200 Mitarbeiter an sechs Standorten.

    Mitarbeiter miteinander verbinden
    Nicht nur in der Pandemie, auch generell ist die Mitarbeiterkommunikation für viele Unternehmen eine grosse Herausforderung. Dazu Grossmann: «Eine der grössten Hürden für Unternehmen in einer vernetzten Welt ist es, alle Mitarbeiter zu erreichen und sie auf dem neusten Stand zu halten.» In Hotels, Shops, Fabrikhallen und auf der Baustelle verfügen aber die meisten Angestellten über keinen Schreibtisch mit Bildschirm und Internetzugang. Folglich fehlt ihnen die Mitarbeiterinformationen. Und sie haben keine eigene E-Mail-Adresse. Deshalb tauschen sich viele Mitarbeiter in diesen Sektoren auf social-Media-Anwendungen wie Whatsapp und Facebook Messenger über Arbeitszeiten und Neues aus. Sinnvoll sind dafür solche Kommunikationskanäle nicht – denn Mitarbeiter vermischen private und geschäftliche Accounts miteinander, kommunizieren mit Zeitverzögerung und unsicheren Zugängen. «Im Hinblick auf neue Datenschutzgesetze ist das ein Problem», weiss Grossmann. Die Beekeeper-App hingegen ist nach internationalen Sicherheitsstandards zertifiziert – ein echtes Schweizer Qualitätsprodukt eben. Neben ihrer Funktion als Kommunikationsschnittstelle bietet Beekeeper weitere Funktionen für Mitarbeiter an, die nicht am Desk arbeiten: Analysen von Mitarbeiterengagement, Kennzahlen, Chatbots oder Umfragen.

    (Bild: FOKUS KMU/ Peter Steinmann) Das «Schwarze Brett» im digitalen Zeitalter: Das Schweizer Startup Beekeeper hat mit seiner App eine Marktlücke entdeckt und ist jetzt auf Wachstumskurs.

    «Unsere App verbindet jedes Teammitglied mit dem gesamten Unternehmen – in Echtzeit über mobile Endgeräte, den Desktop oder Bildschirme. Drittsysteme lasen sich über den Beekeeper Marketplace einfach und sicher mit der Lösung integrieren», erklärt Grossmann.

    Dank dem schnellen Onboarding von Mitarbeiter, dem Datenschutz-Konzept und den vielen Schnittstellen, die eine Anbindung und Einbindung verschiedenster Software und Programme ermöglicht, hat Beekeeper gegenüber Mitbewerber Vorteile. «Unsere Plattform ist gezielt auf mobile Geräte ausgerichtet und wurde speziell für gewerbliche, mobile und verstreute Teams entwickelt.» Beekeeper ist die zentrale Anlaufstelle für Top-down, Bottom-Up und Peer-to-Peer-Kommunikation – kurz und bündig: Beekeeper ist das digitale «Schwarze Brett» des 21. Jahrhunderts.

    Weltweit über 500 Firmen
    Beekeeper stärkt das Engagement der Angestellten und verbessert interne Abläufe. Dies bestätigen auch zahlreiche Firmen wie das Kantonsspital Baden, Spitex, ISS Schweiz, Globus, Rivella, Franz Carl Weber, Migros etc, die erfolgreich Beekeeper nutzen. Weltweit sind es über 500 Firmen mit über zwei Milliarden Non-Desk Mitarbeiter. Grosssmann und seinem Team ist wichtig, dass ihre Kunden aktiv an der Weiterentwicklung der App beteiligt sind. «Wir hören auf Feedbacks und Verbesserungsvorschläge und versuchen diese umzusetzen.» Rund 80 Prozent der Mitarbeiter nutzen die App innerhalb der ersten Wochen nach der Einführung – notabene freiwillig. «Dies schaffen wir dank einem gut vorbereiteten Onboarding Prozess, dem grossen Engagement des Managements sowie unseres Teams», sagt der promovierte Elektroingenieur der ETH Zürich.

    Corona hat eine Digitalisierungswelle ausgelöst und an der Spitze reite Beekeeper – mit Erfolg wie zahlreiche Auszeichnung wie der TOP 100 Swiss Award oder gerade eben der Startup- und Digitalisierungspreis der Gesundheitswirtschaft zeigen. «Wir gelten in der Schweizer Wirtschaft als Rising Star.» Dies sei zwar eine grosse Ehre, aber auch ein grosser Druck und verlange ein Wachstum», konkretisiert Grossmann. «Wir wollen und müssen wachsen.» Künftig wird der Software-Entwickler seine Position in verschieden Ländern weiter ausbauen und stärken. «Wir hoffen, dass sich der Umsatz weiter exponentiell steigern lässt. Nebst der Expansion hat sich der innovative Digitalisierer auch die Weiterentwicklung der App auf die Fahne geschrieben – denn Stillstand existiert in dieser Branche nicht.

    Corinne Remund

    www.beekeeper.io

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